Killerspieler und viel Geistiger Dünnschiss

TetrisIn der Diskussion um so genannte „Killerspiele“ – ich nenne sie althergebracht lieber „Ballerspiele“ – ist man mittlerweile ja so manch‘ unreflektierte Äußerung aus gewissen politischen Kreisen gewohnt. Doch was ich heute in der FTD lesen musste, schmerzt wieder einmal besonders. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kennt offensichtlich kein Halten mehr…

FTD 2.9.2008: Bayern dringt auf Verbot von Killerspielen

So sehr ich Herrn Hermanns Wut durch seine ganz persönlichen Erlebnisse nachvollziehen kann: Freunde von Ballerspielen Parallelen zu Kinderschändern nachzusagen, läßt in mir das Verlangen nach einem Gesetz gegen die Verbreitung von geistigem Dünnschiss aufkommen. Sind als nächstes die Rennspiele dran? Wer gerne vor dem Rechner PS-Boliden verheizt, der kann auf der Straße doch nur zum irren Rowdy werden, oder? Und wenn ich dann noch an die gefährlichen Tetris-Fanatiker denke: Die werfen eines Tages womöglich noch mit Bauklötzen auf unschuldige Passanten!

Ich möchte Herrn Hermann beruhigen, sozusagen Erfahrungen aus erster Hand: Obwohl ich selbst mit Wolfenstein, Doom oder Duke Nukem groß geworden bin: Ich hege keine gewalttätigen Phantasien gegen ihn oder andere Mitmenschen. Mich dürstet jedenfalls nicht nach blutigem „Drive-By-Shooting“ in der Düsseldorfer Innenstadt – Obwohl ich einige Stunden „Grand Theft Auto“ hinter mir habe.

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