Datenschutz vs. Schramm: Wider einer besseren Welt

Habe gerade von dem „Shitstorm“ inklusive übelster Beleidigungen gelesen, den der jüngste Beitrag von Julia Schramm in der „Flaschenpost“, dem Nachrichtenblatt der Piratenpartei ausgelöst haben muss. Kurz vorweg: Ich bin weder in der Piratenpartei noch habe ich mich in der Vergangenheit übermäßig viel mit Julia Schramm beschäftigt. Ich habe nur soviel verstanden – zumindest glaube ich verstanden zu haben – dass Frau Schramm eine recht umtriebige Aktivistin ist, wenn es darum geht für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Datenschutz nicht mehr notwendig ist. Einfach weil die Gesellschaft so lieb und nett geworden ist, dass der Besitz von Daten über andere nicht mehr zum eigenen Vorteil verwendet wird. Weiterlesen

Von der Kultivierung der Totalüberwachung

CCTV Camera (cc) Mike Fleming

Eigentlich wundert es mich wenig, dass in Zeiten regelmäßig auftretender nebulöser Terrorwarnungen so mancher Bürger zum Paranoiker wird. So geschehen nun auch in Garbsen bei Hannover, als eine Lehrerin für das Fach „Werte und Normen“ einen ihrer Schüler aufgrund falscher Verdächtigungen anonym bei der Polizei als Islamist anschwärzte. Während die Folgen für den Schüler Überwachungsmaßnahmen, gesellschaftliche Ausgrenzung und letztendlich der Abbruch der Ausbildung waren, unterrichtet die Denunzianten-Lehrkraft weiterhin über ethische Grundsätze unserer Gesellschaft. Weiterlesen

Man muss Assange nicht mögen, um Wikileaks zu lieben

Wikileaks, die „Whistleblower“ Webseite pinkelt Regierungen, Firmen und Institutionen schon seit Jahren mit Veröffentlichungen interner Papiere unangenehm ans Bein. Doch seit der Veröffentlichung der Kriegstagebücher aus Afghanistan oder den US-Übergriffen auf Zivilisten im Irak, hat sich die Webseite unter Führung von Julian Assange mächtige Feinde gemacht. Auch die jüngst veröffentlichten US-Diplomatendepeschen bringen täglich neue Unnannehmlichkeiten an den Tag. Für viele Bürger ist das traurige Bild aus Mißtrauen, Lug und Betrug in Politik und Wirtschaft, das Wikileaks in den vergangenen Jahren an die Oberfläche befördert, schon zu viel. So ergab eine Umfrage der ARD, dass 53 Prozent Wikileaks kritisch gegenüberstehen. Warum eigentlich? Stört Wikileaks den „Betriebsfrieden“, indem es auf unangenehme Missstände aufmerksam macht? Setzt man sich mit den Kritikern auseinander, hört man oft die gleichen Argumente: „Ich mag Anssage nicht, so ein Selbstdarsteller“. Was für ein Scheinargument. Man muss doch Assange nicht mögen, um Wikileaks zu lieben. Weiterlesen